Archevêché des églises orthodoxes de tradition russe en Europe occidentale

Patriarcat de Moscou

Osterbotschaft 2025 von Metropolit Johannes von Dubna

An die Exzellenzen, den Klerus, die Mönche und Nonnen und die Gläubigen des Erzbistums der orthodoxen Gemeinden russischer Tradition in Westeuropa

 

Christus ist auferstanden!

Alles ist jetzt mit Licht erfüllt: Himmel und Erde und Unterwelt. (Kanon von Ostern, 3. Ode). Und wir dürfen dem Spender des Lebens danken und wir verherrlichen den Erlöser der Welt. Er lässt uns teilhaben durch sein Kreuz und seine Auferstehung an der Versöhnung von Mensch und Gott (vgl. Gal 3,26-29).

Der Mensch, der weint und dem Unrecht geschieht, der Mensch, der sucht und zweifelt: er soll wieder Mut fassen! Denn Er, der Bräutigam des Lebens, ist mitten in der Nacht gekommen und steigt aus dem Grab hervor als Sieger über den Tod. Es ist der neue Anfang, der uns geoffenbart worden ist.

Wir wollen in Freiheit zur Tat schreiten und zusammen mit Petrus und Johannes zum Grab laufen, zusammen mit Maria und all denen, die leiden und weinen, und wir werden dem auferstandenen Herrn begegnen. Mit den Jüngern von Emmaus wollen bekennen, dass wir hoffnungslos sind, und voller Freude entdecken, dass der Auferstandene an unserer Seite mit uns geht, ohne dass wir ihn erkennen; dass Er uns die Heilige Schrift erklärt und uns enthüllt, dass Christus all das erleiden musste, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen (vgl. Lk 24).

In der traurigen Situation der heutige Welt bringen die Christen das Licht der Freude und der überreichen Barmherzigkeit des Herrn, denn Er schenkt Freude und Hoffnung, wenn die menschliche Seele gequält und geschändet ist durch die täglichen Prüfungen und Verletzungen (vgl. Mt 11,29-30).

Er schenkt uns die Kraft, den Schmerz der geschichtlichen Wirklichkeit zu tragen mit Dankbarkeit und Glauben an den Auferstandenen. Denn Er ist es, der die Geschicke der Welt lenkt (vgl. Ps 103). Wir tragen die Prüfungen und Leiden unseres persönlichen Lebens im Vertrauen darauf, dass der Herr der Herrlichkeit uns immer zur Seite steht als Begleiter auf unserem Weg und Tröster in unserem Leben (vgl. Joh 16,20).

Wenn sich uns dann das unergründliche Geheimnis Seiner Liebe und Seiner Barmherzigkeit enthüllt, gehen wir im Licht Seines Angesichts weiter (vgl. Ps 88,16-17) und wir erkennen Ihn als vollkommenen Gott und vollkommenen Menschen, als Alpha und Omega der menschlichen Geschichte (vgl. Offb 22,12-13).

Da wir jetzt die Erfahrung der Auferstehung gemacht haben, können wir sicher sein, dass der Herr, der gestorben und auferstanden ist, bei uns bleibt an allen Tagen unseres Lebens bis zum Ende der Zeiten und dass Er die einzige Hoffnung unseres Heils ist, wie auch die Hoffnung und das Heil aller Menschen (vgl. Mt 28,20).

Christus ist erstanden von den Toten und hat uns das Leben wieder ermöglicht (vgl. Ostertropar). Ihm gebühren die Herrlichkeit, die Macht, die Kraft und die Liebe in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.

Paris, Ostern 2025

† Metropolit JOHANNES von Dubna,

Erzbischof der orthodoxen Gemeinden russischer Tradition

in Westeuropa